Kuhmilch-Allergie - Warum laktosefrei nicht reicht
Die Kuhmilch-Allergie ist eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien bei Kindern, vor allem bei Kleinkindern. In Deutschland haben ca. 0,5% der Säuglinge eine Kuhmilcheiweißallergie (1).
Bei Kindern tritt die Kuhmilch-Allergie entweder als Soforttyp-Reaktion (Symptome innerhalb von wenigen Minuten nach Verzehr) oder als Spättyp-Reaktion auf. Die Reaktion vom Spättyp äußert sich meist in einer Verschlechterung der Neurodermitis nach 24 bis 48 Stunden. Die Symptome bei der Reaktion von Soforttyp können unterschiedlich sein: von Hautreaktionen, wie Quaddeln oder Rötungen, über Magen-Darm-Symptomatik bis hin zum allergischen Schock ist alles möglich.
Diagnose
Wie bei allen Allergien sollte bei Verdacht auf Kuhmilch-Allergie die Kuhmilch nicht ohne gesicherte Diagnose gemieden werden. Ein erhöhter Blutwert reicht nicht für die Diagnose „Kuhmilch-Allergie“ aus. Dazu gehört eine Reaktion nach Verzehr, die gegebenenfalls durch eine Provokation im Krankenhaus nachgewiesen werden muss.
Bei gestillten Säuglingen kann der Versuch einer Eliminationsdiät der Mutter in Betracht gezogen werden. Hierbei verzichtet die Mutter für 14 Tage auf Milch und Milchprodukte, bei fortgesetztem Stillen. Bei einer Besserung der Symptomatik sollte für die gesicherte Diagnose eine Reprovokation mit Muttermilch nach ausreichendem Kuhmilchverzehr der Mutter erfolgen. (2). Nicht gestillte Säuglinge mit Verdacht auf Kuhmilch-Allergie benötigen für die Zeit der Diagnose einen Kuhmilchersatz in Form von extensiv hydrolysierter Säuglingsnahrung oder einem Aminosäureformula. (3)
An der Kuhmilcheiweißallergie bei Kindern sind maßgeblich 3 Kuhmilchallergene beteiligt: das ⍺-Lactalbumin (Bos d 4), das ß-Lactoglobulin (Bos d 5) und das Kasein (Bos d 8). Vor allem eine Sensibilisierung gegen das hitzestabile Kasein ist mit Reaktionen auch auf verbackene Milch(produkte) verbunden. Kuhmilch in verbackener Form, wie Kuchen oder Kekse, wird von einem Großteil der Kuhmilchallergiker ohne Sensibilisierung gegen Kasein vertragen. Dies ist jedoch individuell mit dem Kinderarzt / Allergologen und einer speziell geschulten Ernährungsfachkraft zu besprechen.
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Therapie
Ja nach Ausprägung der Allergie müssen Kuhmilch und jegliche Milchprodukte strikt gemieden werden. Auch Milchprodukte ohne Laktose (Minus L Produkte) sind bei der Kuhmilch-Allergie nicht geeignet. Da diese zwar keine Laktose aber die gleiche Menge an Kuhmilcheiweiß enthalten.
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Nicht gestillte Säuglinge benötigen eine der bereits genannten therapeutischen Ersatznahrungen. Ersatznahrung auf Sojabasis wird für Säuglinge unter 1 Jahr nicht empfohlen. Jedoch gilt diese Empfehlung nur für Sojaformula. Sojaprodukte, wie Sojadrink, Sojajoghurt und Tofu können als Kuhmilchersatz verwendet werden. Vor allem, wenn diese mit Calcium angereichert sind, stellen sie eine sinnvolle Alternative zu Milch und Milchprodukten dar. (3)
Achtung! Die Milch von anderen Tierarten, wie z.B. Schafts- oder Ziegenmilch ist bei Kuhmilcheiweißallergie nicht geeignet.
Prävention
Zur Vorbeugung der Kuhmilch-Allergie sollten Neugeborene bei ausschließlichem Stillwunsch der Mutter eine Zufütterung mit kuhmilchbasierter Formula nur aus einer medizinischen Indikation heraus erhalten. Denn eine vorübergehende Zufütterung von Pre- oder HA-Nahrung in den ersten Lebenstagen führt zu einer höheren Rate an kuhmilchallergischen Kindern. Wenn trotz ausschliesslichem Stillwunsch der Mutter eine Zufütterung mit Pre- oder HA Nahrung erfolgte, wird zur Prävention der Kuhmilch-Allergie empfohlen, den Säugling weiterhin mit sehr kleinen Mengen dieser Formula zuzufüttern. Dabei scheint eine regelmäßige Gabe von 10 ml/Tag ausreichend. (4, 5)
Ausblick
Die kuhmilchfreie Ernährung sollte abhängig von der Ausprägung der Allergie erst einmal für 1-2 Jahre durchgeführt werden. Ein sinkender IgE Titer kann jedoch ein Hinweis auf eine einsetzende Toleranz sein und sollte daher regelmäßig kontrolliert werden (3). Bei der Mehrzahl der Kinder mit Kuhmilcheiweißallergie verwächst sich die Allergie nach wenigen Jahren, spätestens mit dem Eintritt ins Schulalter.
NOMO Schokolade ist und bleibt frei von Schalenfrüchten, Nüssen, Erdnüssen, Tiermilch, Laktose, Weizen, Gluten und Ei.
(1) Pädiatrische Allergologie, Elternratgeber aktualisiert 03/2020
(2) Vorgehen bei Säuglingen mit Verdacht auf Kuhmilchproteinallergie Monatsschr Kinderheilkd 2009; 157: 687–691
(3) Update Leitlinie zum Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien; Allergologie, Jahrgang 44, Nr. 7/2021, S. 488-541
(4) S3-Leitlinie Allergieprävention; Kopp et al., AWMF-online abgerufen am 16.010.2023
(5) Neustädter & Kurzidim (2023): Praktische Umsetzung der Empfehlungen der aktuellen S3 Leitlinie Allergieprävention auf einer Entbindungsstation. Allergologie 46; 7, S. 449-452