Hühnerei-Allergie: Ursachen, Diagnose und Therapie

Die Hühnerei-Allergie ist mit der Kuhmilch-, Weizen-, Soja-, Erdnuss- und Baumnuss-Allergie eine der häufigsten Nahrungsmittelallergien bei Kindern, vor allem bei Kleinkindern (1).

Wenn der Verdacht auf Hühnerei-Allergie besteht, ist es wichtig, das Ei nicht einfach aus der Ernährung zu streichen. Eine fundierte Diagnose sollte vor einer Eliminierung erfolgen.

 

Diagnose der Hühnerei-Allergie

Bei Verdacht auf Hühnerei-Allergie ist eine gründliche Diagnostik notwendig. Dazu zählen Bluttests oder Prick-Tests. Da Hühnerei-Allergien oft bei kleinen Kindern auftreten, wird häufig der Bluttest bevorzugt. Ein erhöhter Blutwert allein reicht nicht für die Diagnose aus. Es muss eine Reaktion nach Verzehr auftreten, die gegebenenfalls durch eine Provokation im Krankenhaus bestätigt wird.

Die Hauptallergene im Hühnerei sind Ovalbumin und Ovomucoid. Interessanterweise wird Ovomucoid durch Hitze (z.B. Backen) nicht zerstört, während Ovalbumin empfindlicher ist. Einige Kinder mit Hühnerei-Allergie können verbackenes Ei ohne Symptome verzehren, was jedoch in Absprache mit einem Allergologen getestet werden sollte (1,2).

 

Therapie der Hühnerei-Allergie

Die einzige Therapie bei Hühnerei-Allergie ist die Meidung. Je nach Schwere der Allergie kann die Meidung strikt sein oder sich auf unverarbeitetes Ei beschränken. Die Entscheidung trifft der Arzt anhand von Blutwerten und Provokationstests. Hühnerei ist in verschiedenen Lebensmitteln enthalten, darunter Backwaren, panierte Gerichte, Mayonnaise, Fertigprodukte, Speiseeis und Schokolade mit Keksbestandteilen.

Unsere Knuspersorten Fruit&Crunch, Not Hazelnut Crunch und Orange Crunch, sowie unsere Cookie Dough Snacks können unbedenklich verzehrt werden, da sie ja frei von Ei sind.

Auch Lecithin und Lysozym können aus Hühnerei gewonnen werden. Ist dies der Fall, so muss laut Lebensmittelinformationsverordnung im Zutatenverzeichnis Ei als Quelle in Klammern mit angegeben werden. Jedoch wird wahrscheinlich nur ein kleiner Teil der Eiallergiker Lecithin und Lysozym meiden müssen (4).

 

Ei-Alternativen

Die Eier von anderen Vögeln, wie zum Beispiel Wachtel, Ente und Strauß sind bei der Hühnerei-Allergie keine geeigneten Alternativen. Diese enthalten ähnliche Proteine und können bei Hühnereiallergikern ebenfalls Reaktionen auslösen.

Als geeignete Ei-Alternativen stehen in der Küche zahlreiche Produkte zur Verfügung: so eignen sich z.B. Apfelmus, reife Bananen, Apfelessig oder Leinsamen zum Backen. Quark, Tomatenmark, Kartoffelstärke oder Haferflocken zum Binden von Teig für Bratlinge und Aquafaba (das Einweichwasser von Kichererbsen) als Bindemittel für Cremes, Puddings und Saucen. Darüber hinaus gibt es Ei-Ersatzpulver, die sehr einfach anzuwenden sind.

 

Prävention

Zur Prävention der Hühnerei-Allergie wird die Einführung von Hühnerei mit der Beikost im ersten Lebensjahr empfohlen. Wichtig ist hierbei die Zubereitungsform. Entsprechend der EAACI Leitlinie zur Prävention von Nahrungsmittelallergien empfiehlt auch die deutsche Leitlinie die Einführung von Hühnerei in ausreichend erhitzter Form. Das bedeutet, Hühnerei sollte nicht in Form von Rührei oder einem weich gekochten Ei eingeführt werden, sondern als hart gekochtes (mind. 10 Min. gekocht) oder als verbackenes Ei in Hartkeksen, Muffins oder Kuchen. Wurde das Ei einmal eingeführt, sollte es regelmäßig weiter gegeben werden (3).

 

Ausblick und Überprüfung

Die Hühnerei-Allergie gehört zu den Allergien, die sich im Kindesalter bis spätestens zum Schuleintritt bei den meisten Betroffenen verwachsen. Deswegen wir bei kleineren Kindern eine Überprüfung der Ei-Allergie alle 6-12 Monate empfohlen. Bei älteren Kindern sollte sie alle 12-18 Monate überprüft werden (3). Diese kurzen Zeitabstände sind wichtig, damit eine einsetzende Toleranz nicht unerkannt bleibt. Denn oft wird das verbackene Ei früher vertragen, als das rohe Ei. Wird bei einsetzender Toleranz das verbackene Ei regelmäßig gegeben, scheint sich dies positiv auf die Toleranz gegenüber rohem Ei auszuwirken. Das heisst, die Hühnerei-Allergie wird sich wahrscheinlich schneller verwachsen, wenn Ei in der vertragenen Form gegeben wird (1).

 

Quellen:

(1) Elternratgeber Hühnerei Allergie, Pädiatrische Allergologie (01/2018)

(2) Update Leitlinie zum Management IgE-vermittelter Nahrungsmittelallergien; Allergologie, Jahrgang 44, Nr. 7/2021, S. 488-541

(3) S3-Leitlinie Allergieprävention; Kopp et al., AWMF-online abgerufen am 29.08.2023

(4) Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV) vom 13. Dezember 2014


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