Wie schafft es NOMO, eine leckere Schokolade für Allergiker:innen herzustellen? "Allergie konkret", das Fachmagazin des Deutschen Allergie- und Asthmabundes (DAAB), wollte es genau wissen und hat bei uns nachgefragt.
Wir dürfen das Interview mit NOMO-Vertreterin Anja Dilberowic hier veröffentlichen.
Das Interview
Allergie konkret: Frau Dilberowic, Nomo steht für „No Missing Out“, übersetzt, „Nichts verpassen“, was zeichnet Nomo-Schokolade aus?
Anja Dilberowic: NOMO ist eine milch-, ei-, erdnuss-, nuss/schalenfrucht- und glutenfreie Schokoladenalternative, die für Allergiker geeignet ist. Sie wurde sorgfältig formuliert, um den gleichen cremigen Geschmack und die gleiche Textur wie normale Milchschokolade zu bieten.
Woraus besteht NOMO Schokolade?
NOMO wird in einem kontrollierten Bereich hergestellt, der für die Herstellung von milch-, ei-, erdnuss-, nuss- und glutenfreien Produkten eingerichtet ist. Sie wird nach demselben Verfahren wie herkömmliche Schokolade hergestellt. Die Milchbestandteile werden durch Reismilchpulver und Inulin ersetzt.
Neben der Vermeidung der Hauptallergene als Zutaten, sind unbeabsichtigte Allergeneinträge, die bei Herstellung, Transport oder Lagerung durch Kreuzkontakt auftreten können, ein weiteres wichtiges Thema. Welche Maßnahmen führen Sie durch, um Hinweise wie „Kann enthalten“ zu vermeiden?
Wir kontrollieren jeden Aspekt der Herstellung, angefangen bei der Überprüfung der verwendeten Zutaten, um sicherzustellen, dass bei Produktion oder Lagerung schon durch den Lieferanten der Rohstoffe kein Risiko einer Kreuzkontamination besteht.
In unserem Werk haben wir einen speziellen Herstellungs- und Verpackungsbereich, in dem die Hauptallergene nicht verarbeitet werden. Die Mitarbeiter tragen Schutzkleidung und sind in Bezug auf Allergene und die damit verbundenen Risiken für Allergiker geschult. Alle Produkte werden getestet, um sicherzustellen, dass Milch, Ei, Erdnuss, Nüsse und Gluten nicht nachgewiesen werden können, bevor sie zum Versand freigegeben werden.
Die meisten herkömmlichen Schokoladen enthalten Milch als Zutat. Aber auch Schokolade, die keine Milch als Zutat enthält, wie einige dunkle oder vegane Schokolade, weisen meist Hinweise auf wie „Kann Spuren von Milch enthalten“. Warum ist ihre Schokolade auch für Milchallergiker geeignet?
Wir stellen die NOMO-Schokoladenalternative in einem speziellen Bereich her. Im Gegensatz zu einigen dunklen Schokoladen, die auf denselben Anlagen wie Milchschokoladen hergestellt werden und daher Hinweise wie „Kann Milch enthalten“ tragen, haben wir so die volle Kontrolle über die Herstellung der NOMO Schokoladenalternative und wissen, dass keine der Anlagen oder Rohrleitungen jemals zur Herstellung von Produkten verwendet werden, die Milch enthalten.
Nomo Schokolade ist als „glutenfrei“ ausgezeichnet. Ist sie auch für Weizenallergiker geeignet?
Wir kennzeichnen unsere Produkte als glutenfrei, da wir in der Lage sind, speziell auf Gluten zu testen. Wir setzen dabei niedriger als die geforderte gesetzliche Grenze von 20ppm an und verwenden die Nachweisgrenze, die bei weniger als 2mg Gluten pro kg Lebensmittel liegt. Obwohl wir Weizenproteine vermeiden, testen wir nicht auf die anderen in Weizen enthaltenen Proteine.
Wie steht es mit weiteren Allergenen wie Soja, Sesam oder anderen deklarationspflichtigen Allergieauslösern?
Wir vermeiden alle 14 Allergene, die gesetzlich als Inhaltsstoffe in unseren NOMO-Produkten deklariert werden müssen, testen aber nicht auf alle Allergene.
Wie erfolgt die Risikobewertung für die Allergene?
Allergenfrei bedeutet für uns, dass wir jeden Aspekt der Lieferkette überprüfen, um sicherzustellen, dass das Allergen nicht als Zutat vorhanden ist und das Risiko einer Kreuzkontamination kontrolliert wird. Wir kontrollieren auch die Herstellungsumgebung, um das Risiko einer Kontamination während der Herstellung auszuschließen. Wir verfügen über einen speziellen „frei von“- Herstellungs- und Verpackungsbereich mit separaten Umkleideräumen für das Personal.
Wir testen jede Charge auf Gluten, Milch, Ei und Nüsse (Erdnuss, Mandel, Haselnuss und Walnuss) und orientieren uns an der Nachweisgrenze der Tests für die Allergenanalytik. Diese liegt sehr niedrig, zwischen 0,2mg Protein pro kg Lebensmittel für Milch und weniger als 2 mg Protein pro kg für Gluten und Walnuss – und für Erdnuss und Haselnuss beispielsweise bei unter 1mg Protein pro kg Lebensmittel. Wir geben die Charge nur frei, wenn die Allergene nicht entdeckt werden, das heißt nicht nachweisbar sind.
Das gesamte Betriebspersonal wird in Bezug auf die Risiken geschult, die Allergene für manche Verbraucher darstellen.
Ihre Zielgruppe erstreckt sich über Menschen mit einer IgE vermittelten Nahrungsmittelallergie hinaus. Für wen sind die Produkte noch geeignet?
Unsere Produkte sind für alle geeignet, die den Geschmack von Schokolade lieben, aber auf Milch, Eier, Erdnüsse, Nüsse oder Gluten verzichten müssen oder möchten. Dazu gehören beispielsweise auch Menschen mit Laktoseintoleranz oder Zöliakie, aber auch Veganer oder Menschen mit religiösen oder ethischen Gründen sowie diejenigen, die einfach nur den großartigen Geschmack lieben.
Welches Sortiment erhält man bei Nomo?
Wir bieten nicht nur Tafelschokolade, sondern auch Schokoriegel, Schoko-Drops, und Schoko-Lollies. Und saisonal natürlich auch Rentiere, Adventskalender sowie Osterschokolade in Form von Eiern und Hasen.
Wo kann man Ihre Produkte beziehen?
Unsere Produkte sind online unter www.nomochoc.de erhältlich und in ausgewählten Märkten von Rewe und Edeka. Hier hoffen wir, bald auch mehr Märkte in Deutschland bestücken zu können.
Vielen Dank für das Gespräch.
- Über die Person: Anja Dilberowic ist als Marketing-Direktorin des Importhaus Wilms für NOMO in Deutschland und Österreich verantwortlich.
- Quelle: Allergie konkret, Ausgabe 3-2024, Seiten 36 und 37
- Herausgeber: Deutscher Allergie- und Asthmabund (DAAB)
